Buch (brandenburgisches Adelsgeschlecht)

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Wappen der uradeligen von Buch

Buch ist der Name eines Uradelsgeschlechts aus der Uckermark.

Es ist nicht identisch mit den thüringischen Grafen von Buch oder den 1858 in Meiningen nobilitierten von Buch.

Uradelige von Buch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stammhaus der uradeligen Buch liegt in Buch bei Tangermünde, wo auch Conrad und Friedrich von Buch am 1. Juni 1209 erstmals urkundlich erwähnt werden.[1] Eine sichere Stammreihe beginnt mit Johann von Buch (1261–1285), Vogt zu Tangermünde.

Dessen gleichnamiger Enkel, Johann von Buch (ca. 1290–1356), verfasste die bedeutendste Glosse zum Sachsenspiegel. Diesem wurde bereits 1336 vom Markgraf von Brandenburg, Ludwig V., das Lehen für Land, Stadt und Schloss Jerichow übertragen und spätestens 1339 gelang der Familie durch die übertragene Herrschaft Johann von Buch's über Garsedow ein Aufstieg in die Landstandschaft.[2]

Im Jahre 1445 eroberte Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn die bis dahin pommersche Burg Stolpe, überließ sie jedoch ihrem Besitzer Hans von Buch als brandenburgisches Lehen. Die Familie errichtete sich 1553 ein neues Herrenhaus, das nach dem Brand von 1917 in verkleinerter Form rekonstruiert wurde. Auf der Erbbegräbnisstätte auf einer Anhöhe im Schlosspark ist unter anderen der Geologe Leopold von Buch (1774–1853) begraben.

Im Jahre 1626 erwarb Friedrich von Buch das Gut Wilmersdorf bei Angermünde von den Familien von Sparr und von Biesenbrow. Das heutige Gutshaus wurde um 1680 errichtet. 1945 floh Alexander von Buch mit seiner Familie vor dem Einmarsch sowjetischer Truppen. Das Gut Wilmersdorf wurde durch die Bodenreform enteignet. Nach der Wiedervereinigung erwarb Dietrich von Buch, Enkel von Alexander, 1996 das Lindenhaus in Wilmersdorf.

Die Familie hatte mit den alten Lehngütern Zapkendorf (seit 1753), Spoitgendorf mit Recknitz sowie Wendorf im Amt Güstrow, Schimm und Tarzow bei Wismar, Tornow mit Ringsleben und Neu Tornow im Amt Strelitz einige nennenswerte Besitzungen in Mecklenburg.[3]

Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 14 Eintragungen von Töchtern der Familien von Buch aus Zapkendorff, Tornow, Doberan und Ludwigslust aus den Jahren 1795–1899 zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seit 1420 nachgewiesene Wappen zeigt in Silber einen gold bewehrten roten Löwen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsendes silbernes Ross mit goldenen Hufen.

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buch (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis I. Hauptteil Band 5, F. H. Morin, Berlin 1845, S. 30, Nr. 19 (digitale-sammlungen.de).
  2. Heiner Lück: Johann von Buch. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. 2. Auflage. Band 2: Geistliche Gerichtsbarkeit – Konfiskation, Lieferung 14, 2012, ISBN 978-3-503-16699-2, Sp. 1376–1377 (hrgdigital.de [abgerufen am 10. Juni 2017]).
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer’s Güter-Adreßbüchern, Leipzig 1928, S. 45–275 (katalog.g-h-h.de [abgerufen am 7. September 2021]).
  4. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. Band I, Zögling 1418. von Buch, Karl Wilhelm Alexander. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, S. 370 (staatsbibliothek-berlin.de).
  5. Mecklenburgische Genossenschaft der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Mecklenburgische Genossenschaft des Johanniterordens 1861–2011. Druck-und Verlagsgesellschaft Rudolf Otto, Berlin 2011, S. 78–203.